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Übersicht

Piemont

© Fototeca ENIT/Vito Arcomano

Piemont hat sich in den letzten Jahren vom Insidertipp zu einem beliebten Reiseziel besonders für Liebhaber der guten Küche entwickelt. Die fruchtbare Region im Nordwesten Italiens baut nicht nur weltbekannte Weine an, sondern besitzt mit dem Gebiet um Vercelli eines der bedeutendsten Reisanbaugebiete Europas, und die weißen Trüffel aus Alba sind ebenso begehrt wie die Haselnüsse aus Cortemilia, der Gorgonzola-Käse aus Novara oder die Pilze des Susatals.

Eingebettet in eine Gegend, die durchzogen ist von historischen Burgen und Schlössern, in denen heute nicht mehr finstere Ritter, sondern nicht selten preisgekrönte Köche walten, schmeicheln ausgedehnte Weinhänge dem Auge. Die abwechslungsreiche Landschaft des Piemont fasziniert am Lago Maggiore und am Ortasee mit lieblichem, fast mediterranem Ambiente, während im Westen an der Grenze zu Frankreich die wilde Natur der Gebirgstäler nicht nur Wanderer in ihren Bann zieht. Im Südosten liegt das "Schlemmergebiet" der Langhe und Roero, und im Nordosten das wasserreiche Gebiet der Po-Ebene, die neben der Reisproduktion in Biella auch ein Zentrum der Tuchweberei besitzt.

© alexala/Massimiliano Navarria             © ATL Biella

Turin

Turin, die Hauptstadt des Piemont, gehört zu den großen Metropolen Italiens. Sie liegt in den Ausläufern der Poebene fast unmittelbar am Fuß der Alpen und wurde großzügig und planvoll konzipiert. Ursprünglich von den Römern angelegt, wurde sie von den Savoyern, die dem Geist der französischen Monarchie verpflichtet waren, zur barocken Residenzstadt von besonderem Glanz ausgebaut, die heute eine ganze Reihe an Kunstschätzen bereithält. Die Residenzen der Savoyer, der Palazzo Madama und der Palazzo Reale, das Castello Valentino, die Villa della Regina, das Schloß von Rivoli, das Schloß von Agliè sowie das Jagdschloß der Stupinigi und schließlich der Königspalast von Venaria wurden 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Während des Risorgimento war Turin politischer und kultureller Mittelpunkt der Apenninenhalbinsel. Hier wurde 1861 Vittorio Emanuele II. zum ersten König Italiens gekrönt, und Turin wurde für einige Jahre Hauptstadt des geeinigten Italiens.

Das auffälligste stadtplanerische Merkmal sind die 18 Kilometer langen Arkaden, ein einsamer Rekord in Europa. Nirgendwo sonst kann man so lange trockenen Fußes durch die Stadt spazieren gehen. Eine der bedeutendsten Sammlungen ägyptischer Kunst ist im Museo Egizio zu sehen. Sehenswert ist auch die Mole Antonelliana, das Wahrzeichen Turins. Hier ist heute das Nationale Filmmuseum untergebracht.

Gaumenfreuden

Die hohe Ess- und Trinkkultur des Piemont schätzen Einheimische und ihre Gäste gleichermaßen. Die gastronomische Tradition beginnt in den Langhe in der Provinz Cuneo. Hier nahm die Bewegung des Slow Food, die in nur wenigen Jahren zu einem wahren Lebensstil geworden ist, ihren Lauf und steht heute für Qualität und Genuss bei Tisch. In den Langhe gedeihen renommierte Weine wie der Barolo, Barbaresco, Dolcetto oder Moscato. Aus dem Roero hingegen stammen Weine wie der Arneis, Favorita oder Nebbiolo. Alba ist das Zentrum piemontesischer Küche. Hier ist der begehrte weiße Trüffel zu Hause.

Von den Hügeln des Roero ist es bis zum Monferrato, wo die Rotweine Barbera und Grignolino sowie die Dessertweine Asti Spumante, Brachetto und Malvasia wachsen, nicht mehr weit. Hier gedeiht auch die seltene rote Rebsorte Freisa, eine besondere hellpurpurrote und tanninhaltige Weinspezialität des Piemont. In der Gegend um Vercelli hingegen wird Reis angebaut. Die im Jahr 1123 gegründete Abtei S. Maria di Lucedio erinnert daran, dass es einst Mönche waren, die hier das begehrte Getreide als Erste anbauten. Zum Reis gehören Pilze, von welchen es im Val d´Ossola, Valli di Lanzo und im Valle di Susa eine große Vielzahl gibt.

© EnteTurismo Alba Bra Langhe Roero                                                         © alexala/Massimiliano Navarria

Auf die Käsespezialitäten ist man in Piemont besonders stolz: Im Val Grana wird der Castelmagno erzeugt, ein hervorragender Käse der DOP Kategorie. Um  Saluzzo kann man den schmackhaften Robiola, Murazzano und Raschera kosten. In der Gegend um Novara wird der unvergleichliche und in aller Welt beliebte Gorgonzola hergestellt. Der gastronomische Spaziergang endet in Turin mit seinen ungezählten Lokalen und Cafes, seit jeher Treffpunkt für Politiker und Literaten. Schokoladen ist übrigens die wichtigste Zutat der Piemonteser Konditorei. Man darf Turin nicht verlassen, ohne die berühmten Gianduiotti, zarte, aus einer Haselnusscreme geformte Pralinen, oder die Basi di Cherasco, ebenfalls Pralinen aus Schokoladen und gemahlenen Haselnüssen oder die mit Rum gefüllten Cuneeser gekostet zu haben. Auf die Idee mit den Nüssen kamen die Turiner während der französischen Belagerung, als es zu wenig Schokolade gab. Haselnüsse gab es reichlich, also wurden sie kurzerhand mit der Schokolade vermischt. Die Gianduiotti sind übrigens die Vorläufer der Nutella-Creme, die auch in Turin kreiert wurde. Eine Turiner Köstlichkeit ist der Bicerin, ein doppelter Espresso der mit einem dickflüssigen Kakao verfeinert und einer reichlichen Portion Sahne als Krönung in Kaffeehäusern angeboten wird.

Kurioses

50 Naturparks und Naturschutzgebiete zeugen von der Bedeutung, die der Natur und ihrer Erhaltung im Piemont beigemessen wird. Einen ungewöhnlichen Anblick bieten die weiten Reisfelder in der Gegend von Vercelli. Der Reisanbau hat in dem wasserreichen Gebiet zwischen den Flüssen Po und Sesia eine lange Tradition.

Und - wer hätte das gedacht - die langen, dünnen Grissini, die heutzutage in jedem italienischen Restaurant auf dem Tisch stehen, wurden einst in Turin erfunden und werden bis in unsere Zeit dort noch per Hand gefertigt. Maßgeblich schuld an dieser Erfindung war der kleine Prinz Vittorio Emanuele II, ein stets kränkelndes Königskind, das frisches und zugleich schwer verdauliches Brot nicht vertrug. Sein Leibarzt forderte so Turiner Bäcker auf, eine leichtere Alternative zu kreieren.

Seen

Wer hat noch nicht von den piemontesischen Seen Lago Maggiore, Lago d'Orta und Lago di Viverone gehört? Hier fasziniert die mediterrane Atmosphäre inmitten einer alpinen Landschaft jeden Urlauber. Klares Wasser, umgeben von herrlichen Parks, Palmen, üppigen Gärten und Bergketten - so präsentiert sich der Lago Maggiore mit seinen mondänen Badeorten wie Stresa und Verbania und dem prachtvollen Archipel der drei Borromäischen Inseln. Die piemontesischen Seen sind heute ein begehrtes Reiseziel für Urlauber mit verschiedensten Interessen: Für Sportler bietet sich ein Paradies für alle Wassersportarten wie schwimmen, segeln, surfen, Wasserski, Kajak oder Motorbootssport. Die Trekking- und Klettersport-Begeisterten werden angelockt von den umliegenden Bergen und vom Valgrande, dem ausgedehntesten Wildpark Europas. Golfspieler können auf 8 verschiedenen Plätzen ihrem Hobby frönen.

© Distretto Turistico dei Laghi-Stresa (VB)/ Andrea Lazzarini Editore

Weitere Informationen über piemont finden Sie unter {w3}.enit-italia.de.